Mental stark in der Krise

Die Nachricht meines ehemaligen Arbeitgebers Credit Suisse, bei dem ich 15 außerordentlich inspirierende Jahre meines Berufslebens verbracht habe, bricht mir das Herz. Zu lesen und zu hören, dass ein so großartiges Unternehmen voller motivierter und engagierter Menschen untergeht, macht mich sehr, sehr traurig. In der Schweiz sind 17’000 Mitarbeitende auf die eine oder andere Art und Weise betroffen. Das sind 17’000 Personen, plus deren Partner und Familien, die plötzlich und unerwartet in eine ungewisse Zukunft blicken.

Vor über 20 Jahren habe ich das Gleiche erlebt. Ich war bei einem Kundeneinsatz im Ausland, als eines Tages die Nachricht kam, dass mein damaliger Arbeitgeber, Arthur D. Little, in den USA Insolvenz anmelden muss. Von einem Moment auf den anderen hatten wir alle das Gefühl, als ob uns jemand den Teppich unter den Füßen wegziehen würde. In einer Krisensitzung mit dem Projektteam vor Ort machten unseren Frustrationen und Ängsten Luft und diskutierten, was zu tun sei. Am Ende war klar: Wir waren immer noch beim Kunden, es gab immer noch etwas zu tun und der Kunde wollte immer noch, dass wir unsere Arbeit fortsetzen. Obwohl wir nicht einmal wussten, ob wir am Ende des Monats unser Gehalt bekommen würden, beschlossen wir, zu bleiben, uns auf die anstehende Arbeit zu konzentrieren, füreinander da zu sein und uns Zeit zu nehmen, um die Nachricht zu verarbeiten, anstatt in Panik zu verfallen. Am Ende ist alles gut ausgegangen.

Das ist die Hoffnung – und vielleicht auch ein bisschen Trost, den ich euch anbieten kann. Egal, ob du gerade vom CS-Desaster betroffen bist oder eine andere ungewollte und ungeplante Krise durchleben musst. Mach weiter mit dem, was du tust, so gut es geht. Schau nach vorn, schau nach oben, denke in Optionen und möglichen Szenarien. Jedes bis zum Schluss. Optionen gibt es immer, auch wenn sie in diesem nebligen Moment vielleicht nicht offensichtlich sind. Wenn sich der Nebel lichtet, entfalten sich die Dinge.

Unabhängig davon, was heute diese Woche, diesen Monat geschieht – es gibt immer noch  in Tagesgeschäft, es gibt immer noch Kunden, und im Fall der Credit Suisse, du bekommst  immer noch dasselbe Salär wie im letzten Monat. Die Dinge werden sich entwickeln – automatisch und in den meisten Fällen Schritt für Schritt. Der Schweizer Arbeitsmarkt ist stark, gut ausgebildete und motivierte Leute sind auch in anderen Sparten auch anderswo willkommen. Bleib positiv. Es lohnt sich.

Wenn du ein unvoreingenommenes Ohr brauchst zum Reden, Zeit zum Nachdenken und Reflektieren, einen Ort, um sich Luft zu machen – zögere nicht, mich zu kontaktieren. Ich habe ähnliche Dinge erlebt, und heute ist es mein Beruf, Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten. Ich selbst habe ein großartiges berufliches Leben jenseits der Bank gefunden. Ich freue mich, wenn ich auch dir helfen kann, deine Zukunft neu zu gestalten.

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