Am Freitag geht’s in die Ferien. Juchu, endlich können wir wieder reisen. Die Vorfreude ist gross. Die Koffer und das Auto gepackt. Alle einsteigen und los geht’s. Ankunft in der Ferienwohnung am Nachmittag. So war der Plan. Zumindest in der Theorie. Aber – das Auto kommentiert diesen so fantastischen Plan mit einem grunzenden Seufzer. Dann ist Totenstille. Das war’s. Was jetzt?
Pläne gehen immer mal wieder schief, egal wie gut vorbereitet. Aus den unterschiedlichsten Gründen kommt Unvorhergesehenes dazwischen. Und auch wenn wir uns dann hundertmal sagen können: es ist nicht meine Schuld! Die schlechte Laune ist da und bleibt. Der Tag ist versaut.
Was tun in so einer Situation, um sich zu lösen von dem Ärger, der sie einfach nicht mehr loslassen will?
Wie in so vielen Situationen im Leben – nur sie selbst können es. Ist ja auch ihre schlechte Laune. Klar kann ihr Umfeld versuchen, beruhigend auf sie einzureden, aber die schlechte Laune und der Groll über Situation sitzt nun mal in ihrem Kopf. Und da fühlt er sich sauwohl.
Da hilft nur eins: raus damit! Raus mit den negativen Gedanken. Es gibt verschiedene Methoden, sich derer zu entledigen. Einen Spaziergang machen ist eine. Find ich aber langweilig. Ich tendiere zu einer Kombination von körperlichem Dampf-Ablassen und mentalem Selbstgespräch. Dampf-Ablassen geht zum Beispiel durch Schütteln. Ja, schütteln sie sich einfach. Wie ein nasser Hund. Stoppuhr stellen: 5 Minuten Minimum. Arme, Beine, Körper, Po, alles was wackeln und sich schütteln kann. Um den Kopf auch in Bewegung zu bekommen, können sie ihn mit den Fingerkuppen abklopfen. Gesicht, Kopf bis in den Nacken. Rundherum. Das tut unendlich gut. Danach sind sie schon mal viel entspannter. Vielleicht hat ihnen das auch schon ein Lächeln ins Gesicht gezaubert – allein nur weil sie sich selbst grad albern finden. Nur zu Lächeln ist ebenfalls eine super Methode, dem Hirn zu sagen, dass sie (eigentlich) gut drauf sind.
Für das kognitive Loslassen können sie sich ein paar Fragen zurechtlegen, um Abstand zu nehmen vom Hier und Jetzt, indem sie grade feststecken. Zum Beispiel:
- Das was jetzt gerade passiert ist – ist es in einem Jahr noch wichtig? => In 99% der Fälle ist die Antwort Nein.
- Was ist gut an dieser Situation? Gar nichts? Dann denken sie nochmal nach! Jede unvorhergesehene Situation macht uns flexibler. Wir lernen Improvisation. Werden kreativ, weil wir eine Lösung zum aktuellen Dilemma suchen. Etwas das sie vorhatten und jetzt nicht machen können, gibt ihnen das Kapazität für etwas anderes, was sie stattdessen tun können – und was ihnen guttut. Ja, wegen mir auch die Tafel Schoggi. Nervennahrung…
Meine Mutter hat immer gesagt: nichts ist so schlimm, dass es nicht für irgendetwas gut ist.
Wir wollen immer alles unter Kontrolle haben. Warum? Das macht uns doch nur gemütlich – und das Leben langweilig. Und wer will schon ein langweiliges Leben?